Der Gesundheitsstandard in Deutschland ist beneidenswert hoch, darauf können wir stolz sein. Es ist doch eine gute Nachricht, dass jedem Jugendlichen ungeachtet seiner finanziellen Rahmenbedingungen eine Zahnspange bei schwerwiegenden Fehlstellungen finanziert wird.
In England bekommen nur zwischen 20% und 30% der Kinder eine Zahnspange. Das liegt aber daran, dass die Leistungen des englischen Gesundheitssystems geringer sind. So wird zum Beispiel in Deutschland eine kieferorthopädische Behandlung auch dann von der Krankenkasse übernommen, wenn eine auch nur geringe mesiale Stufe besteht, die Zähne des Unterkiefers als vor die Zähne des Oberkiefers beißen. In England muss der Unterkiefer mindestens 1mm vorstehen, damit das NHS die Behandlungskosten übernimmt.
Das britische Gesundheitssystem NHS nennt als durchschnittliche Behandlungsdauer 18-24 Monate. danach zählt eine Retentionszeit von 12 Monaten zur Leistung des NHS.
In Deutschland werden durch Pauschalen die Behandlungsführung und –kontrolle bis zu vier Jahren abgegolten. Das heißt aber nicht notwendigerweise, dass immer vier Jahre aktiv behandelt wird. In den meisten Fällen dauern auch in Deutschland die aktiven Behandlungen nur 18-24 Monate. Es sind allerdings in Deutschland mindestens zwei Jahre „Retention“ vorgesehen. Mit „Retention“ meint man eine Beobachtungszeit, in der das Behandlungsergebnis in regelmäßigen Abständen kontrolliert wird und überprüft wird, ob die Retentionsspangen noch richtig passen. Auch nach dieser, von den Krankenkassen noch bezahlten Retentionszeit muss das das Behandlungsergebnis aber lebenslang gesichert werden.